Neujahrsvorsätze mit Sinn (und Verstand)

Realistische und nachhaltige Neujahrsvorsätze

Wir könnten dir hier die Geschichte der Neujahrsvorsätze niederschreiben. Könnten dir erzählen, warum die meisten nach drei Monaten wieder aufgeben und dir dann eine pseudo-einfache Strategie verraten, mit der du deine Vorsätze dieses Jahr „garantiert“ erreichst. Doch seien wir mal ehrlich … Solche Artikel hast du bereits gelesen. Wenn nicht dieses Jahr, dann in einem der vergangenen.

 

Ganz möchten wir den guten Vorsätzen dennoch nicht abschwören, manche Traditionen sind einem schon sehr ans Herz gewachsen. Wir fragen uns aber: Könnte die notorische Erfolgslosigkeit der Neujahrsvorsätze darin begründet liegen, dass die Vorsätze häufig zu sehr auf die eigene Selbstoptimierung abzielen? Fitter, gesünder, reicher, schöner – vielleicht zerbrechen wir an den eigenen hohen Ansprüchen.

 

Wie wäre es stattdessen damit, bereits vor dem Jahreswechsel „alles anders“ zu machen und mit dem Umdenken der Neujahrsvorsätze an sich zu beginnen? Unser Vorschlag: Kümmern wir uns doch im neuen Jahr einfach mal um Andere, um die Umwelt, um die gemeinsame Zukunft. Und wer weiß – vielleicht fühlen wir uns als Nebeneffekt dadurch ja auch selbst besser! Ja, auch von uns bekommst du eine Liste mit guten Vorsätzen, doch wir versprechen dir: auf pathetische Durchhalteparolen wird verzichtet und disziplinäre Tipps gibt’s auch nicht.

 

Neujahrs-Ausmisten & Re-Commerce

Alte Handys oder Laptops, fertig gelesene Bücher, Kleidung, die man nie trägt oder Überbleibsel vom letzten Schrottwichteln … Selbst in kleinen Wohnungen kann sich erstaunlich viel ansammeln, doch die Zeit fürs Ausmisten ist gut investiert.

Einerseits schaffst du in den eigenen vier Wänden Ordnung und sorgst für ein besseres Wohngefühl, andererseits gibt es heute viele Re-Commerce-Plattformen, auf denen du mit deinen Altwaren sogar ein bisschen Geld dazuverdienen kannst. Bücher, CDs und Smartphones lassen sich beispielsweise auf rebuy.de verkaufen, momox.de kauft Schuhe oder Kleidungsstücke, und auf ebay Kleinanzeigen bekommt man in großen Städten wie Berlin ohnehin fast alles los.

 

Essensplan mit konkreter Einkaufsliste

Die Wenigsten bringen beim Einkaufen die Disziplin mit, wirklich nur das Nötigste zu kaufen. Viel zu oft ist man neugierig oder greift sich aus Heißhunger noch einen Quengelware-Snack. Ein allzu menschliches Verhalten, das aber überhandnehmen kann, wenn man den Supermarkt jedes Mal komplett ohne Plan betritt. Dann nämlich läuft man Gefahr, viel zu viel von den Dingen zu kaufen, mit denen man zu Hause nichts mehr anzufangen weiß.

Das strapaziert nicht nur den Geldbeutel, sondern führt auch zu unnötigem Food-Waste. Nimm dir stattdessen vor dem Einkauf eine halbe Stunde Zeit und überlege dir, was du die nächsten Tage kochen könntest, und erstelle dir darauf basierend eine Einkaufsliste. Eine App, die dich dabei super unterstützt, ist Bring! – dort findest du übrigens auch die aktuellen Schnäppchen der verschiedenen Supermärkte.

 

Lunchbox, Jutebeutel und Thermobecher

Kauf dir doch dieses Jahr eine kleine Kollektion wiederverwendbarer Boxen, Becher und Taschen. Damit kommst du nie wieder in die Verlegenheit, dein Mittagessen beim Lieblings-Thailänder in Aluschalen und im Plastikbeutel mitzunehmen.

Inzwischen gibt es Lunchboxen in den verschiedensten Materialien, Thermobecher halten den Kaffee ohnehin länger warm und ein Jutebeutel knistert weder noch führt er zu schwitzigen Handinnenflächen. Schöner Nebeneffekt: du leistest einen kleinen Beitrag zur Müllreduktion!

 

Dicke Pullis, Decken und Schutzkontaktschalter

Die aktuelle Energiekrise hat uns zum Umdenken animiert. „Sparen“ ist somit wieder ins Bewusstsein gerückt – und zwar weniger das Ansparen von Geld, sondern mehr der achtsame Verbrauch von Strom und Heizwärme.

Um dich auf die vermeintlich neuen Zeiten einzustellen, könntest du künftig den Thermostat um ein bis zwei Grad tiefer stellen und dich an besonders kalten Tagen mit Pullis und Decken warmhalten. Geräte auf Stand-By verbrauchen dank Schutzkontaktschalter oder komplettem Ausstecken gar keinen Strom mehr, genauso wie gelöschte Lichter in Bereichen, in denen man sich gerade nicht aufhält.

 

Entwickle deinen grünen Daumen

Zum Abschluss haben wir doch noch einen klassischen Neujahrsvorsatz für dich: Starte ein Hobby! Aber nicht nur irgendeines, sondern das Hobby des Gärtners. Da die wenigsten Stadtbewohner dafür die räumlichen Möglichkeiten haben, sprechen wir selbstverständlich nicht vom Gartenbau im großen Stil, aber für Kräuter, Zimmerpflanzen und ein bisschen Gemüse ist Platz.

Es macht dein Apartment wohnlicher, schafft Bewusstsein für die Natur und: Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man sieht, wie etwas, das man selbst gesät hat, wächst und gedeiht. Übrigens: Du musst nicht alle Zimmerpflanzen erst kaufen oder komplett selbst hochziehen. Es gibt Online-Plattformen oder Apps, auf denen junge Setzlinge oder ganze Pflanzen getauscht werden (z.B. tauschgarten.de; pflanzenkreisel.de).

The Future of
co-Living